Ökumenischer Pilgerweg
St. Jost im Fischbachtal

St. Jost

Die Wiederentdeckung eines europäischen und überkonfessionellen Heiligen.

Lange Zeit war St. Jost oder Jodok in Vergessenheit geraten, obwohl zahlreiche römisch-katholische, evangelisch-lutherische und aglikanische Kirchen in verschiedenen europäischen Ländern seinen Namen seit Jahrhunderten tragen.

Es ist dem Engagement von Pfarrer Alfred Rössler von der Pfarrei St. Jodok aus Landshut zu verdanden, dass durch die Einrichtung einer besonderen Homapage die breite und interkonfessionelle europäische Bedeutung von St. Jost neu endeckt wurde. So werden dort nun alle Kirchen und Kapellen aus allen Konfessionen aufgenommen, die ursprünglich St. Jost oder Jodok als Patron hatten und haben.  In die lange Reihe der St. Jost Kapellen wurde nun auch unsere Waldkapelle aufgenommen. (s. dazu www.saint-josse-europe.eu, dort Orte der Verehrung / Kirchen und Kapellen, unter F- Fischbachtal.)

Namensvarianten: Jodok(us), Iudocus, Judochus, Jobst, Jost, Joost, Josse, Joist, Yuzek, Juzeg, Jeg, Jouveen, Judganoc)

Bedeutung des Namens: der Kämpfer (keltisch)

Seine Vita (Lebensbeschreibung):

Jodokus gilt als Sohn eines bretonischen Fürsten und wurde um 600/610 in der Bretagne geboren. Ihm fiel die Nachfolge in der Herrschaft zu, als sein Bruder Judicael ins Kloster ging.

Um 640 entzog sich Jodokus der Nachfolge. Es wird berichtete, wie er seine Krone auf den Boden warf, worauf an dieser Stelle eine Quelle entsprungen sei. Er wurde  Priester und schloss sich Pilgern an. Ab 652 war er 13 Jahre lang Priester in Runiac in der Picardie. 665 gründete er dort eine Einsiedelei, die Keimzelle der späteren Benediktinerabtei Saint-Josse-sur-Mer.

Jodokus starb um 669.

Verehrung:

In der röm.-katholischen Kirche wird Jodok als Heiliger verehrt und sein Gedenktag ist der 13. Dezember (in Winchester: 9. Januar Übertragung der Gebeine; in Amiens: 26. Juli Übertragung der Gebeine)

Patron:

der Pilger, Schiffer, Bäcker; der Blinden; der Siechenhäuser und Haustiere; für eine gute Ernte; gegen Gewitter, Schadenfeuer, Getreidebrand, Fieber, Pest und Krankheiten.

Sein Kult:

Bereits kurz nach 800 wird von seinem Leben in anonymen Schriften berichtet.

Die Verehrung des Hl. Jodok gelangte über Gebetsbruderschaften der Benediktiner bereits im 9. Jahrhundert in deutschsprachige Gebiete, so in das Benediktinerkloster St. Maximin in Trier (Verehrung im 9. Jh. belegt) und das Kloster Prüm (belegt im 848/849 beendeten Martyrologium Wandalberts) und nach Walberberg.

 Literatur:

  • - Lexikon der christlichen Ikonographie, hg. von Wolfgang Braunfels, Freiburg i. Br. 1994, Bd. 7, Sp. 70f.
  • - Braun, Joseph, Tracht und Attribute der Heiligen in der deutschen Kunst, Stuttgart 1943, S. 363f.
  •  - Trier, Jost, Der Heilige Jodocus. Sein Leben und seine Verehrung zugleich ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Namensgebung, Breslau 1924 (= Germanistische Abhandlungen begründet von Karl Weinold, herausgegeben von Friedrich Vogt, Heft 56)

(Dr. Jutta Reisinger-Weber)

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