Das Jahr 2011:
Das Darmstädter Echo berichtete unter Darmstadt-Dieburg am 7. Juli 2011:
Schöpfung als Aufgabe
Kirche: Pilger machen sich zum Jahresthema „Klimawandel“ des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald im Fischbachtal auf den Weg
FISCHBACHTAL Der Auftakt für ein Jahresthema war ziemlich unspektakulär, geradezu still und nachdenklich. Das Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald befasst sich in diesem und nächsten ...
Der Auftakt für ein Jahresthema war ziemlich unspektakulär, geradezu still und nachdenklich. Das Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald befasst sich in diesem und nächsten Jahr mit dem Klimawandel in all seinen Facetten. Der Titel des Jahresthemas: „Wenn der Wind sich dreht“. Das soziale, wirtschaftliche, politische und religiöse Klima soll dabei in unterschiedlichen Veranstaltungsformen thematisiert werden, teilt die Pressestelle des Dekanats mit.
Die Auftaktveranstaltung war eine Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde Niedernhausen: auf dem Programm stand am Wochenende eine Pilgerwanderung auf dem neu eingerichteten St. Jost Pilgerweg. Auf der rund 17 Kilometer langen Strecke von Niedernhausen, über Rimdidim und Billings bis Schloss Lichtenberg fanden sich rund 50 Teilnehmer ein, darunter Katholiken, Protestanten und Freikirchler. Am Beginn stand ein ökumenischer Gottesdienst an der Kapelle St. Jost mit Pfarrer Michael Weber und seinem katholischen Kollegen Franz-Josef Hassemer.
In seiner Predigt zum Psalmwort „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ ermutigte Hassemer die Pilgernden auf Gott zu vertrauen: „Diese Welt ist kein Ghetto, sondern ein weiter Raum, in dem Gott uns führen will.“ Dekan Joachim Meyer befand in seiner Ansprache, dass eine Pilgerwanderung genau die richtige Form für eine Auftaktveranstaltung sei. „Die Schöpfung ist der Raum, um sich unserer Verantwortung gegenüber der Natur bewusst zu werden. Denn den Klimawandel können wir heute überall beobachten.“
Nach dem Gottesdienst, der musikalisch vom evangelischen Posaunenchor aus Niedernhausen umrahmt wurde, machten sich junge wie ältere Pilger auf den Weg zu insgesamt sieben Stationen. An jeder Station gab es einen kurzen spirituellen Impuls, der Bezug zum Klimawandel nahm. So griff etwa Annette Claar-Kreh vom Referat Gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat das Thema Arbeitslosigkeit und soziale Ausgrenzung auf.
Den Abschluss der eintägigen Pilgerwanderung bildete ein Taizégottesdienst in der Kirche in Niedernhausen. Die nächste Aktion zum Jahresthema ist erneut im Freien; am 13. August (Samstag) führt von 10 bis 17 Uhr die „Tour de Dekanat“ entlang dem „Wassererlebnisband Gersprenz“; Infos und Anmeldung unter: www.vorderer-odenwald-evangelisch.de.
Das Jahr 2010:
FISCHBACHTAL (Dieter Schieck)
Ein Dach für Altar und Stele
Kirchenleben: Für Samstag (10.) wird zum Pilgertag auf dem St.-Jost-Weg bei Niedernhausen eingeladen - Ökumenische Feier unter einer neuen Hütte an der Stelle der früheren Ruine
Eine Holzhütte ersetzt jetzt die einst untergegangene St.-Jost-Ruine im Wald bei Niedernhausen. Altar und Stele stehen unter einem Dach. Die Hütte wird am Samstag mit einem ökumenischen Gottesdienst zur Eröffnung des dritten Pilgertags eingeweiht. Foto: Dieter Schieck
Es war der krönende Abschluss einer Kooperation zwischen politischer und kirchlicher Gemeinde sowie des Naturparks Bergstraße-Odenwald, als im Frühjahr 2008 der St. Jost Pilgerpfad, der erste ökumenische Pilgerweg im Landkreis, eingeweiht werden konnte. Jetzt hat die evangelische Kirchengemeinde Niedernhausen für Samstag (10.) zum dritten Pilgertag mit geistlicher Führung eingeladen. Und erneut kann dazu ein Ergebnis erfolgreicher Zusammenarbeit vorgestellt werden, an dem noch in den vergangenen Tagen gewerkelt wurde: die Überdachung für den Altar und Stele , die als Ersatz-Kapelle dient.
In den zurückliegenden Wochen waren hier die Mitarbeiter des Fischbachtaler Bauhofs im Einsatz. Sie planierten eine Fläche unterhalb des seitherigen Alter-Standortes, gossen Betonfundamente. Darauf konnte dann die Holzhütte - die neue St.-Jost-Hütte - von der Brensbacher Firma Tragwerk errichtet werden. Die große Sandstein-Stele und der Alter wurden versetzt, stehen nun im Trockenen.
,,Das ist ein Projekt, dessen Umsetzung mit Kosten zwischen 15 000 und 20 000 Euro verbunden gewesen wäre. Trotzdem kostet es weder Gemeinde noch Kirchengemeinde", freuen sich Bürgermeister Wilfried Speckhardt und Pfarrer Michael Weber. Man hatte in Jagdpächter Schleußner einen großzügigen Sponsor gefunden.
Die Hütte im Wald bei Niedernhausen wird am Samstag um 10 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst eingeweiht, den Pfarrer Michael Weber und Pfarrer Henryk Ciereszko aus Polen halten werden. Nach dem Gottesdienst beginnt der ökumenische Pilgertag, wird unter geistlicher Begleitung von Station zu Station gelaufen. An den Stationen werden kurze Andachten zum Thema ,,Auferstehung - damit ihr Hoffnung habt" gehalten.
Auch in diesem Jahr werden die Andachten von mehreren Personen oder Gruppen gestaltet: Mit dabei sind diesmal die Kanaan-Franziskusbrüder und die evangelischen Marienschwestern aus Darmstadt-Eberstadt, Prädikantin Ruth Vetter, die Pfarrer Werner Stoklossa und Michael Weber sowie Gemeindepädagogin Lioba Tran und Corinna Delp. Eine Pilgermahlzeit kann unterwegs in Steinau im Gasthaus ,,Zur Sonne" eingenommen werden. Die zweite Strecke im Anschluss findet ihren Abschluss mit einer Taizé-Andacht um 17.30 Uhr in der Kirche in Niedernhausen.
Der lange, etwa 21 Kilometer messende Pfad führt von Niedernhausen über die St.-Jost-Ruine, Zwölf Apostel, Rimdidim, Neunkirchen, Lützelbach, Heuneburg, und Lichtenberg nach Niedernhausen zurück. Der acht Kilometer lange Pfad führt vom Rimdidim/Gagernstein über Billings, schließt an der Held-Hütte an Weg 1 an. Wer den Pilgerweg ohne Führung nutzt, für den stehen an verschiedenen Stationen Hinweistafeln mit kurzen Texten und Symbolen bereit. Zur besinnlichen Einkehr dienen die Kirchen auf dem Weg in Niedernhausen, Billings, Neunkirchen und Lichtenberg.
Wer morgen zum dritten ökumenischen Pilgertag mit dem Pkw anreist, der sollte sein Fahrzeug auf dem Parkplatz der Firma Meisenbach in Niedernhausen abstellen. Von hier ist der Fußweg zur St. Jost-Ruine ausgeschildert.
Das Darmstädter Echo berichtete am 29. März 2010 über den Pilgerweg:
FISCHBACHTAL (Dieter Schieck)
Wanderbarer „Trimm-Dich-Pfad für die Seele“
Der St.-Jost-Pilgerweg führt auf zwei Routen durch das Fischbach- und Modautal. Die längere ist 21 Kilometer lang, die kürzere (gestrichelt) 17. Nun wurde der „Trimm-Dich-Pfad für die Seele“ vom Odenwaldklub als „geprüfter Wanderweg“ zertifiziert.
Die gemeinsamen Anstrengungen von weltlicher und kirchlicher Gemeinde in Fischbachtal
wurden jetzt belohnt. Bürgermeister Wilfried Speckhardt konnte aus der Hand des Odenwaldklub-Geschäftsführers Manfried Hering eine Zertifizierungsurkunde entgegennehmen, die den im Jahr 2008 eingeweihten St.-Jost-Pilgerweg als geprüften Wanderweg als Teil der Aktion ,,Wanderbarer Odenwald" ausweist.
Die Initiative zur Anlage dieses Pilgerwegs, jetzt als ,,Trimm-Dich-Pfad für die Seele" apostrophiert, war von Pfarrer Michael Weber ausgegangen. Die Gemeindeverwaltung hatte rüh diesen Gedanken aufgegriffen und ließ Taten folgen. In Zusammenarbeit mit dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald konnte ein schöner und anspruchsvoller Weg geschaffen werden. Vom Bauhof waren die Wege in einen wanderbaren Zustand versetzt worden. Am Ausgangspunkt im Wald bei Niedernhausen, wo früher die St.-Jost-Kapelle gestanden haben soll, wurde eine Steinsäule errichtet. Die Niedernhäuser Bildhauerin Hedwig Emig hat darin das Hausener Gerichtssiegel und die geschichtlichen Eckpunkte der Jost-Kapelle in Stein gehauen.
,,Wir haben diesen Weg nun schon dreimal begangen und sind jedes Mal neu begeistert von den schönen Blicken auf die Landschaft und von den Felsformationen"; sagte Manfried Hering. Dabei wird der Pilger oder Wanderer von Station zu Station auf einen ökumenischen Meditationsweg geführt, der mehrere Gedenkstätten und auch die Nachbargemeinde Modautal mit der Neunkircher Höhe und der ehemaligen Wallfahrtskirche einbezieht. Die Benennung als ,,Trimm-Dich-Pfad für die Seele" bedeutet, dass von Station zu Station den Pilgern spirituelle Impulse gegeben werden, die am Wegesrand auf entsprechenden Tafeln angebracht sind.
Der lange, etwa 21 Kilometer messende Pfad ist mit ,,J 1" gekennzeichnet und führt von Niedernhausen über die St.-Jost-Ruine, Zwölf Apostel, Rimdidim, Neunkirchen, Lützelbach, Heuneburg, Lichtenberg nach Niedernhausen zurück. Der 17 Kilometer lange kürzere Pfad spart Neunkirchen aus, weicht am Rimdidim und Gagernstein ab, führt an Steinau vorbei über Billings zur Dieter-Held-Hütte, wo sich die Wege wieder treffen. Er ist mit dem Zeichen ,,JV" beschildert. Der Pilgerweg ist an den überregionalen Alemannen-Wanderweg und damit an den sogenannten Odenwald-Schmetterling angeschlossen.
Bei der Übergabe der Urkunde freute sich Bürgermeister Wilfried Speckhardt zum einen über die anerkennende Auszeichnung, zum anderen kündigte er an, dass ein zweiter Ausbauabschnitt vorgesehen sei, der eine Überdachung des Platzes vor dem Steinaltar im Niedernhäuser Wald beinhalte, auf dem Gottesdienste abgehalten werden. Die Kosten sind mit rund 10 000 Euro veranschlagt. ,,Im Haushalt haben wir Mittel bereitgestellt, rechnen aber auch wieder mit der ehrenamtlichen Arbeit freiwilliger Helfer", sagte der Bürgermeister.
Pfarrer Michael Weber wies auf den für den 10. Juli geplanten Pilgertag mit geistiger Führung hin. ,,Auferstehung - damit ihr Hoffnung habt" lautet die Überschrift. Ein ökumenischer Gottesdienst stehe am Anfang, eine Taizé-Andacht am Ende.Das Jahr 2009:
Bericht vom 2. �kumenischen Pilgertag 2009: